Reformationstag, warum ich ihn feiere!

Reformationstag, warum ich ihn feiere!
Ja, heute ist ein freier Tag, wir können ausschlafen, in die Kirche gehen, oder auch arbeiten, viele müssen das auch.
Es wird verächtlich auf ihn herabgeschaut. Die „Reformierten“ sind irgendwie Ketzer, sie sind zwar getauft, aber alles andere ist an ihnen anrüchig. Für mich ist es das Fest im Kirchenjahr, an dem ich für mein irdisches Leben aufatmen kann. Ich atme nämlich dafür auf, die Bibel überhaupt lesen zu dürfen! Nicht nur in meiner Muttersprache, von Dr. Martin Luther übersetzt, sondern ich darf eine Bibel besitzen! Ihr werdet jetzt darüber den Kopf schütteln, aber es gab Zeiten, in denen der Besitz der Bibel, egal in welcher Sprache, unter Todesstrafe verboten war. Es wurden deswegen auch Hinrichtungen vollstreckt! darüber wird heute gar nicht mehr gesprochen. Wenn es um den Reformationstag in den Medien geht, höre ich immer nur etwas vom „Ablasshandel“. Dessen „Geschäftstrick“ wird ja auch allgemein anerkannt. Damit hat sich’s und wir können uns ja nun schnell wieder vereinigen!? Aber ich fürchte mich vor einer Rückkehr vergangener Zeiten, in der es verboten war Fragen zu stellen und in der Geschichte zu forschen. Soll Wissenschaft wieder hinter Mauern verschlossen werden?
Wenn ich auf Trödelmärkten zerflederte Bibeln auflese und restauriere, so tut mir das in der Seele weh, wie achtlos heute die angeblich so „modernen“ Menschen mit ihnen umgehen oder sie überhaupt nicht beachten. Sind die Menschen modern? Nein, sie sind „mittelalterlich“.
Sie sind so altmodisch, dass es rückständiger nicht geht!
Etwas „Moderneres“ als die Bibel gibt es nicht. Warum? Sie ist wissenschaftlich topaktuell und unsere Zukunft. Ich danke es Martin Luther!


Die Quelle des Bildes ist aus "Mythen und Mysterien" vom Verlag LINGEN, 2009, der Text-Autor ist Manfred Jehle.

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