Karfreitag und die Bibel

Am Karfreitag ist die Welt irgendwie nicht in Ordnung! Als Kind schon habe ich ihn nicht gemocht.

Ich durfte nicht raus zum Spielen und die Musik im Radio war düster. In mir steckt noch heute eine Urangst vor Karfreitag. Deshalb schaue ich meistens an diesem Tag in die Bibel um das furchtbare Ereignis zu verstehen. 

Also da bin ich im Matthäus Evangelium im 15. Kapitel auf den 13. Vers gestoßen:

"Aber er antwortete, und sprach: Alle Pflanzen, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzet, die werden ausgereutet." (Ich lese in einer Bibel von 1852. Jesus hat das gesagt)

Und im Vers 24 des selben Kapitels steht: "Er antwortete aber und sprach: Ich bin nicht gesandt, denn nur zu den verlornen Schafen von dem Hause Israel."

Also Jesus hat ausgegrenzt: Gesetzesübertreter, Leute von "unfeiner" Herkunft! Er lässt sich bitten!

Dann wiederum heilte er "viel Volks" das sie ihm vor die Füße warfen. 

Da kommt mir die Frage, wer ist Jesu "himmlischer Vater"? 

Im  Psalm 95 dem dritten Vers steht:"Denn der Herr ist ein großer Gott, und ein großer König über alle Götter." 

Psalm 96,4: "Denn der Herr ist groß und hoch zu loben, wunderbarlich über alle Götter."

Psalm 144,15: "Wohl dem Volk, dem es also gehet. Aber wohl dem Volk, des der Herr ein Gott ist."

Psalm 33, 12: "Wohl dem Volk, des der Herr ein Gott ist; das Volk, das er zum Erbe erwählet hat."

Psalm 143,7: "Herr , erhöre mich bald, mein Geist vergehet; verbirg dein Antlitz nicht vor mir, dass ich nicht gleich werde denen die in die Grube fahren."

Jesus ist demzufolge nicht gerade der Freund jedermann! 

Das Bild, das heute von Jesus gezeichnet wird entspricht nicht dem, was in der Bibel steht. Ich fühle mich am Karfreitag "vor die Füße geworfen". Ich begreife nicht, wer Jesus eigentlich war. Ja, Gottes Sohn, das bezweifele ich nicht! Doch welchen Gottes Sohn? Laut Bibel des Gottes der Götter! Mich macht das alles nicht froh! Es ist halt Karfreitag!